Weiterfahrt von Rotterdam.
Am 30. April verliessen wir Rotterdam bei diesigem und feuchtem Wetter. Über Dordrecht ins Hollandsch Diep und dann hinaus ins Haringvliet bis zur Nordsee. Da war dann aber endgültig fertig lustig. Der Winter kam noch einmal zurück. Während es in der Schweiz schneite hatten wir hier draussen an der Nordsee «nur» Schneeregen und Sturmböen. Alles kein Problem, aber nach 2-3 Tagen wird es dann doch etwas langweilig, vor allem dann, wenn der Langfristige Wetterbericht keine wesentliche Besserung verspricht. Die Gezeitenreviere von Seeland zu befahren kam für uns unter diesen Voraussetzungen nicht infrage.Man muss das aber positiv sehen, bei diesem Wetter hat es keine Mücken!

Mit isolierverglasten Fenstern, Radiatoren Heizung, Heizkessel mit ELCO-Brenner sind wir für schlechtes Wetter gut gerüstet. Irgendwann fragt man sich dann aber doch, ob man für das Fahren oder das Heizen mehr Öl braucht.
Achtung, Kunde droht mit Auftrag!
Wir beschlossen wieder im Landesinneren zu fahren. In Willemstad, beim Eingang zum Hollandsch Diep lagen wir aber noch für einige Tage, um ein technisches Problem in der Wasserversorgung zu beheben. Kein grosses Ding, sofern man jemanden findet, der bereit ist innert weniger Tage seine 5 Buchstaben zu «lupfen», sich das Problem einmal ansieht, das notwendige Teil bestellt, welches schlussendlich innert 30 Minuten eingebaut werden kann. Aber was solls, in Willemstad liegen lohnt sich allemal.

Willemstad ist eine alte Festungsstadt. Von hier aus kontrollierte man einen der wichtigsten Seezugänge zum Königreich der Niederlande. Hier standen auch die Küstenbatterien. Der Yachthafen ganz oben im Bild, ist angelehnt an die Stadtmauer.


Unser Liegeplatz im Gemeindehafen an der Stadtmauer.
Quer durch die Niederlande.

Zuerst die Maas zu Berg, dann den Waal, so nennen sie hier den Rhein, für ein kurzes Stück zu Berg und dann die Ijssel mit viel «Rückenwind» zu Tal nach Zwolle. Später ins Zwarte Water nach Friesland. Das Wasser ist wirklich schwarz und zwar vom Torf.

Nun liegen wir im alten Fischereihafen von Zoutkamp, ganz oben an der Nordsee. Heute ist dieser Hafen ein Yachthafen. Genau vor 50 Jahren wurde das Lauwersoog mit einem Deich von der Nordsee abgeschlossen. Das sind Massnahmen zum Hochwasserschutz. Die Dörfer hinter dem Deich sind nun vor den gefährlichen Sturmfluten geschützt. Die grossen Kutter kommen nach dem Fang nicht mehr nach Hause. Sie liegen nun vor der Schleuse im Gezeitengewässer der Nordsee
Wir haben die Navigation umgebaut.
Wir fahren mit dem Programm WinGPS-5 pro von Stentec in Heeg. Egal mit welcher Software man navigiert, ein nicht unerhebliches Problem ist der Monitor. Bei ungünstigen Lichtverhältnissen hatten wir oft das Problem, dass fast nichts mehr zu lesen war. Wir haben einen Tageslichtmonitor mit Industrie Standard angeschafft. Die Montage ist tricky und braucht etwas Zeit. Wir haben uns für eine schwenkbare Konsole entschieden. Im Weiteren muss die Stromversorgung 230V gelöst werden. Da wir an Bord immer 230V haben, entweder über den Inverter oder Landanschluss war das aber auch kein Problem. Es gibt auch Monitore für 12V DC, aber die sind nicht so leistungsfähig.
Ursprünglich war die Idee mit zwei Monitoren zu arbeiten. Auf dem Tageslichtmonitor das Kartenbild und auf dem Display des Laptops die Fenster für AIS, Route, Navigationsparameter wie SOG, Position, Log etc. Technisch gesehen kein Problem. Die Software von Stentec kann das. Wir haben das am Anfang auch so gemacht, dann aber doch zu einem Monitor gewechselt. Die Darstellung auf 2 Monitoren hat nicht befriedigt. Weil die Auflösung des Displays auf dem Laptop sehr hoch ist. Dann muss man auf beiden Monitoren eine Auflösung mit ungünstigen Werten wählen, ein unbefriedigender Kompromiss. Nun läuft das bei uns auf einem Monitor wie folgt.

Am linken Rand 3 Fenster übereinander. Navigationsdaten wie SOG, Pos, COG etc. Darunter die Angaben zum nächsten Bauwerk (Schleuse, Brücke etc.) und zuunterst die Tabelle der AIS Ziele. Rechts die Karte (Zentrum Rotterdam) oder dann auf einem separaten Extra-Kartenfenster die Karte auf die gesamte Breite des Monitors.
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